In den letzten drei Jahren hatte ich die Gelegenheit, an mehreren MINT-EC Camps teilzunehmen und dabei viele neue Themen kennenzulernen. Diese Camps bieten eine einmalige Gelegenheit, tief in spannende Themen einzutauchen, praktische Erfahrungen zu sammeln und Gleichgesinnte aus ganz Deutschland kennenzulernen.

Beim Clusterlab an der Universität Ulm haben wir uns sowohl mit der theoretischen Informatik hinter parallelem Rechnen beschäftigt, als auch mit der Programmierung sowie dem physikalischen Hintergrund der Wärmeleitung. Anhand des Beispiels der Wärmeleitung in Materialien haben wir in täglich wechselnden Zweierteams programmiert und experimentiert.
Das HPI Camp Informatik am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam brachte uns die Analyse von Wetterdaten und Web-Entwicklung mit p5.js näher. In festen Kleingruppen haben wir uns mit der Verarbeitung großer Datenmengen und deren Visualisierung beschäftigt.
Das MINT-EC Camp an der TU Ilmenau drehte sich um effiziente Energieerzeugung. In verschiedenen Teams wurde an Themen wie der Herstellung und Steuerung von Solarzellen gearbeitet. Ich war Teil einer Gruppe, die sich mit der optimalen Steuerung von Solarzellen zur Effizienzmaximierung beschäftigt hat.
In der Math Talent School Kaiserslautern haben wir mathematische Probleme aus verschiedenen Bereichen wie Zahlentheorie, Statistik, Quantencomputing und Krankheitsausbreitung gelöst. Besonders spannend war für mich die Arbeit mit Primzahlen und deren Bedeutung für moderne Kryptographie.
Beim Camp zur Mathematischen Modellierung am KIT (Karlsruher Institut für Technologie) setzten wir uns mit realen Forschungsproblemen aus der Industrie auseinander. Meine Gruppe arbeitete an der Optimierung der Energieeffizienz von chemischen Reaktoren für BASF.
Beim Internationalen MINT-EC Camp an der Bergakademie in Freiberg stand weniger die eigene Arbeit im Vordergrund als bei den anderen Camps. Stattdessen bekamen wir einen umfassenden Einblick in verschiedene geologische Fachbereiche der Bergakademie und besuchten ein aktives Bergwerk. Besonders spannend war die internationale Atmosphäre, da die Hälfte der Teilnehmenden von einer griechischen Schule aus der Umgebung von Athen kam.

Diese Camps haben mir fachlich viel gebracht und ich hatte dabei auch Spaß. Außerdem habe ich neue Kontakte geknüpft, mit denen ich bis heute in Verbindung stehe. Neben den Präsenzveranstaltungen gibt es auch Online-Veranstaltungen, an denen ich teilgenommen habe, z.B. die Cipher Challenge, bei der kryptographische Probleme gelöst werden mussten, sowie Digital Insights, bei der Firmen ihre Arbeit zeigen und erklären. Wer sich für MINT-Themen interessiert, kann in den zahlreichen weiteren Angeboten sicher etwas Spannendes finden.

Paul Fragemann (Q2)