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Teilnahme am Parlement européen des lycéens 2025 in Straßburg

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Auch im Schuljahr 2024/25 wurde uns als Max-Planck-Gymnasium die Ehre zu Teil, am Parlement européen des lycéens - dem Europäischen Schülerparlament - in Straßburg teilnehmen zu können, nach unserer erstmaligen Teilnahme im vergangenen Schuljahr nun schon zum zweiten Mal.#

In diesem Schuljahr fand sich wieder eine Gruppe europabegeisterter junger Menschen gemeinsam mit Herrn Stein zur AG PEL Straßburg zusammen, um sich auf den Bewerbungsprozess für das PEL 2025 sowie die verschiedenen Phasen des Projekts vorzubereiten.

Nachdem sich unsere neun Schülerinnen und Schüler aus den Stufen EF und Q2 einem langen Bewerbungsverfahren mit Bewerbungsfragen und einem ausführlichen Motivationsschreiben gestellt haben, begann für sie nach der Zusage ab November 2024 die erste Phase des mehrmonatigen Prozesses, in dem sie in die Rolle von Abgeordneten des Europäischen Parlaments schlüpften und an einer Simulation des europäischen Gesetzgebungsprozesses teilnahmen.

Dazu wurde jede und jeder einer Fraktion des Europäischen Parlaments zugeordnet und hat fortan, organisiert über eine digitale Austauschplattform, mit vielen verschiedenen Schülerinnen und Schülern aus 34 Schulen in zwölf europäischen Ländern in unterschiedlichen Komitees zusammengearbeitet und über mehrere Wochen an Änderungsanträgen zu verschiedenen europäischen Gesetzesvorschlägen gefeilt.

Darüber hinaus haben wir als Schulgruppe auch noch die Rolle von Malta bei einer Simulation des Europäischen Rats übernommen und einen Änderungsantrag für einen Vorschlag für ein europäisches Gesetz zur Regelung der Vermietung von Kurzzeitunterkünften erarbeitet. Nach monatelanger Vorbereitung und digitalem Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der anderen internationalen Schulen begann am 24. März 2025 endlich das Final Event des PEL mit unserer Fahrt nach Straßburg. Gemeinsam mit Frau Latzke und Herrn Stein sowie zwei Partnerschulen aus Bochum und Köln fuhren wir mit einem Kleinbus morgens nach Straßburg, wo wir uns am Nachmittag im historischen Hôtel de Ville akkreditieren konnten und von da aus Zeit hatten, die tolle Straßburger Altstadt auf eigene Faust zu erkunden und dabei die wunderschönen alten französischen Fachwerkhäuser, blühenden Magnolien und insbesondere die imposanten Bauwerke - allen voran die weltbekannte Kathedrale Notre-Dame de Strasbourg - zu bewundern. Nach einem leckeren Essen in einem klassischen Elsässer Restaurant konnten wir den Abend in Ruhe ausklingen lassen und uns auf die beiden anstehenden Tage im Europäischen Parlament vorbereiten.

Dorthin ging es auch am frühen Dienstagmorgen und nach einigen Security-Checks standen wir endlich vor dem beeindruckenden Gebäude des Europäischen Parlaments mit der riesigen Glasfassade, dem imposanten Turm und der nach oben aus dem Gebäude ragenden Kuppel des Plenarsaals.

Beim Betreten der riesigen mit Holz verkleideten Kugel konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann zum ersten mal den zentralen Ort der europäischen Demokratie erleben - den Plenarsaal des Europäischen Parlaments - und Platz nehmen auf den Sitzplätzen, auf denen sonst die 720 Abgeordneten sitzen und wichtige Debatten über europäische Themen und Gesetzesvorschläge führen. Nach einer Einführungsveranstaltung mit einigen hochrangigen Gästen wie dem stellvertretenden Bürgermeister von Straßburg und der Ministerpräsidentin und Landtagspräsidentin des Saarlands begann für die Schülerinnen und Schüler der Austausch mit den anderen Mitgliedern ihrer Fraktionen, in denen sie sich darauf vorbereitet haben, am Nachmittag Position zu den Änderungsanträgen der anderen Fraktionen zu beziehen.

Denn nach dem Mittagessen begann die erste Runde der Plenumsdebatten und Abstimmungen über die verschiedenen Änderungsanträge der Fraktionen. Dabei gab es immer wieder flammende Reden, pointierte Nachfragen und emotionale Abstimmungen über die einzelnen Änderungsanträge. Mit Alexandro und Tim G. haben auch Teilnehmer von unserer Delegation Wortbeiträge geleistet und Rückfragen in den Debatten um die Änderungsanträge gestellt.

Der erste Parlamentstag endete nach einigen Stunden dieser Diskussionen und Abstimmungen und wir konnten uns mit leckeren Flammkuchen in einem hübschen und gemütlichen französischen Restaurant stärken. Der zweite Parlamentstag begann am Mittwoch mit der Fortsetzung der Beratungen über weitere Änderungsanträge. Dabei war der politische Schlagabtausch nicht weniger hitzig als am Vortag. Doch Tag zwei im Parlament hielt auch noch einige neue Erfahrungen für unsere Schülerinnen und Schüler bereit. So gab es sowohl Pressestatements der Fraktionen, Interviews mit verschiedenen Abgeordneten, bei denen sich auch Tim G. den Fragen des Interviewers zu den europäischen Regelungen des Einsatzes von Mikroplastik stellte, sowie am Ende die finalen Abstimmungen über die durch die Änderungsanträge veränderten Gesetzesvorlagen.

Nach dem Mittagessen fand dann noch die Simulation des Europäischen Rats statt, bei der wir als Malta nicht nur eine Stellungnahme zu dem Gesetzesvorschlag zur Regelung der Vermietung von Kurzzeitunterkünften abgeben, sondern als eines von nur wenigen Ländern auch unsere Änderungen am Gesetzestext vorstellen durften. Dafür wurde unser Vorschlag aufgrund der hervorragenden Vorarbeit und Ausarbeitung des Textes ausgewählt. Tim G. trug als Sprecher unseres Landes unser Anliegen vor und konnte mit seiner enthusiastischen und überzeugenden Rede dem Plenum unsere Vorschlägen näherbringen und erhielt dafür verdienten Applaus. Seine Worte in der Rede und auch seine fundierten Antworten auf die kritischen Rückfragen der anderen europäischen Staaten fanden dabei Anklang im Plenum, sodass es am Ende auch eine breite Zustimmung zu unserem Antrag gab und eine qualifizierte Mehrheit für den maltesischen Antrag erreicht wurde!

Unser letzter Tag beim Final Event des Parlement européen des lycéens 2025 ging damit zu Ende, dass am späten Nachmittag noch die begehrten Teilnahmezertifikate an alle Schülerinnen und Schüler und auch an uns als teilnehmende Schule verliehen wurden und somit das großartige Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die letzten Monate und der Einsatz aller Beteiligten ausgezeichnet wurde.

Damit endete unsere Teilname am PEL 2025 und wir fuhren am frühen Abend gemeinsam mit unseren neuen Freunden aus Bochum und Köln wieder nach Hause nach drei intensiven und ereignisreichen Tagen voller neuer Eindrücke, dem wirklichen Erleben von demokratischer Partizipation und dem Leben des europäischen Zusammenhalts.

Vive l‘Europe!

Teilgenommen am PEL 2025 haben Hanna Biermann, Zuzanna Mulawa, Mara Kruft, Torben Kowalczyk, Tim Vygen (alle EF), Tim Gießelmann, Henri Grebe, Alexandro Travieso Garcia (AvD), Konrad Feldges (alle Q2) sowie Herr Stein und Frau Latzke.

Text von Matthias Stein